Ich mache einen
Bürgerdienst

Die Plattform

Die Plattform für einen Bürgerdienst vereint mehr als 600 Organisationen in einem gemeinsamen Ziel: Die Gründung eines Bürgerdiensts für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren in Belgien. So wie ähnliche Dispositive aus verschiedenen europäischen Ländern, braucht der Bürgerdienst einen Rechtsrahmen und muss vom Staat unterstützt werden.

Die Plattform

Die Plattform für einen Bürgerdienst ist die entsprechende Organisation in Bezug auf den Bürger- oder Freiwilligendienst in Belgien. Sie funktioniert auf drei Ebenen:

  1. Als Referenzstelle des Bürgerdiensts, koordiniert sie die verschiedenen Partner des Programms und durchdenkt mit ihnen die Kohärenz des konzeptionellen Rahmens und dessen Programmstruktur. Die Plattform bringt ihre Mitglieder regelmäßig in Form von Arbeitsgruppen zusammen umso identisch und spezifisch wie möglich das Rahmenprogramm des Konzepts des Bürgerdienstes zu definieren und weiterentwickeln.
  2. Als praktischer Operateur vor Ort, bietet die Plattform das Dispositiv des Bürgerdiensts. Die Plattform ist einer von mehreren Operateuren des Bürgerdiensts (wie zum Beispiel Solidarcité, Coup de Pouce und Asmae).
  3. Als Lobby Organisation, betreibt die Plattform für einen Bürgerdienst Förderungs- und Kommunikationsaktionen, um die Aufmerksamkeit der politischen Sphäre zu erzielen.

Das Ziel ist es, verschiedene Ebenen der politischen Vollmächte Belgiens von der Bedeutung der Schaffung eines institutionellen Rahmens für dieses soziale Projekt zu überzeugen. Das Ziel der Plattform für einen Bürgerdienst ist die Gründung eines Gesetzes, welches jedem jungen Menschen im Alter von 18 bis 25, der einen Freiwilligendienst absolvieren möchte, den Status des Freiwilligen im Bürgerdienst gewährleistet und anerkennt. 


Ziele und Massnahmen

Die Plattform möchte den Bürgerdienst allen jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren (in Ausnahmefällen ab 16 Jahren) ermöglichen, damit sie ihre Persönlichkeit entwickeln können und sich als verantwortungsbewusste, aktive, kritische und solidarische Bürger in die Gesellschaft integrieren. Um dies zu erreichen, handelt die Plattform für einen Bürgerdienst in 5 Tätigkeitsbereichen:

  1. Erweiterung: Die Plattform bringt eine zunehmende Zahl von Verbänden und gemeinnützigen Organisationen zusammen und mobilisiert ihre aktive Unterstützung (Mitglieder oder Unterstützungsmitglied) zu erhalten.
  2. Mobilisierung: Die Plattform betätigt Lobby Arbeit gegenüber Behörden und politischen Beauftragten um einen legalen Rahmen für den Bürgerdienst zu erhalten (Senatsanhörungen, Informierung von politischen Entscheidungsträgern über den Bürgerdienst, ...). Die Plattform versucht ebenfalls die Zivilgesellschaft für die Bedeutung der sozialen Fragen (Solidarität, sozialer Zusammenhalt, partizipative Bürgerschaft, ...) zu sensibilisieren und die Schaffung eines Bürgerdiensts zu untermauern (Aufruf für Unterschriftensammlungen, Konferenzen, ...).
  3. Opérationnalisierung: Seit 2011, hat die Plattform für einen Bürgerdienst verschiedene Pilotprojekte des Bürgerdiensts in Wallonien, Brüssel und Flandern entwickelt. Seit 2013, gibt es den Bürgerdienst in ganz Belgien.
  4. Forschung & Veröffentlichung: Die Plattform leitet ein Forschungskomitee, organisiert Arbeitsbesprechungen, Seminare und hat eine Zukunftsforschung über der Platz des Bürgerdiensts im Vereinsbereich und im institutionellen Kontext.
  5. Kommunikation: Die Plattform versucht eine Vielfältigkeit in ihren Teilnehmergruppen zu erhalten und kommuniziert via Internet, Broschüren, Pressekonferenzen, audiovisuelle Reportagen, Medien Kampagnen, Radiospots, Presseartikel, …).

Im Jahr 2012 hat die Plattform für Bürgerdienst ein europäisches Netzwerk von NGOs die mit ähnlichen Programmen wie dem Bürgerdienst arbeiten, gegründet (ARCI-SC Italien, Unis-Cité in Frankreich, Nationalen Jugenddienst von Luxemburg, ...).


Das Programm

Der Bürgerdienst ist ein 6-Monatiges Programm, welches in 4-Tages-Missionen (28h / Woche von Montag bis Donnerstag) und 1 Fortbildungstag  (7 Stunden / Woche, generell freitags).

Der Bürgerdienst ist für alle jungen Menschen im Alter von 18 bis 25 zugänglich, unabhängig ihrer Kompetenzen, ihres Diploms oder Lebenslaufs. Während des Bürgerdiensts, haben die Jugendlichen einen Freiwilligenstatus und erhalten eine Aufwandsentschädigung von  10 € / Tag und Maximum 100 € / Monat für seine Fahrtkosten. Diese Vorteile sind mit Arbeitslosenunterstützung oder einer anderen Quelle (CPAS, Familiengeld, Wohngeld ...) vereinbar.

Die Plattform für einen Bürgerdienst koordiniert das Programm, übernimmt die gesamte Organisation und die Verwaltung und ist für die Ausbildung von Mentoren der Einsatzstellen sowie der Freiwilligend verantwortlich. Ein Freiwilliger im Bürgerdienst verbringt 70% der Zeit in seiner Haupt-Einsatzstelle und 10% der Zeit in einer Zweit-Einsatzstelle von kurzer Dauer (Workcamp, internationaler Austausch oder in einer anderen belgischen Gemeinschaft). Seminare, Gruppenaustausche, gemeinsame Projekte,  Berufs- und Orientierungskurse und Auswertungen nehmen 20% der Zeit in Anspruch.

Die Aufnahmeorganisation beteiligt sich aktiv: Sie empfängt die Freiwilligen 4 Tage / Woche und ist für die gemeinnützliche Mission sowie die Betreuung und Begleitung der Jugendlichen in ihren Aufgaben zuständig. Es gibt verschiedene Einsatzereichen: Kultur und Erziehung, Umwelt, Soziales sowie Erziehung durch Sport.


Methoden

Die Methoden, die von den Betreuern der Plattform verwendet werden sind ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Projekts:

  1. Partizipative Prozesse durch das Engagement der Freiwilligen in gemeinnützliche Aufgaben.
  2. Eine Reihe von allgemeinen und spezifischen Seminaren zum Thema Bürgerschaft.
  3. Das Eintauchen in ein professionelles Milieu und ein professionelles Team.
  4. Individuelle Betreuung (Coaching) durch die Plattform und den Mentor der Einsatzstelle.
  5. Peer to Peer Erziehung (Austausch der Freiwilligen untereinander, begleitet durch mehrere Betreuer), Engagement in zweier Teams (zwei Freiwillige in der gleichen Einsatzstelle).
  6. Die Abwechslung zwischen praktischem Engagement und theoretischen Sequenzen, fördert die Entwicklung und die Reflexion der Freiwilligen.
  7. Die schrittweise Entwicklung und die Anerkennung des Engagements der Freiwilligen durch die Symbolisierung verschiedener Phasen (Kennlernwoche, eine gemeinsame Charta, Abschlussfeier im Bundestag...).